
Manuela, wie bist du zu den Kaninchen und speziell zu den Englischschecken gekommen?
Kaninchen züchten wir schon einige Jahre, die erste Rasse war Belgische Riesen, mit denen mein Mann Markus züchtet. Später kam dann unser ältester Sohn Yvan mit einer Thüringer Zucht dazu. Die beiden anderen Söhne schlossen sich dann an die Belgisch-Riesen-Zucht an. Peter Stadelmann, mit dem ich schon einige Jahre im Vorstand des OV Tafers bin, hat mir mitgeteilt, dass er wegen Platzmangel drei Zibben zu verschenken hätte. Da mir die Englischschecken gefielen, habe ich mich entschlossen, Englischschecken zu züchten. Ich habe dann mit den drei Zibben, die ich von Peter geschenkt bekam und einem Bock, den mir Werner Corpataux schenkte, im Januar 2011 angefangen zu züchten. Im Moment sind bei uns in den Ställen Englischschecken und Belgische Riesen.
Du bist das jüngste aktive Mitglied der Gruppe Bern. Seit wann bist du dabei und wie fühlst du dich in der Gruppe?
Ich bin seit 2012 Mitglied des Englischschecken Klub, Gruppe Bern und fühle mich sehr wohl dort. Wir sind innerhalb unserer Gruppe Bern sieben Züchter aus dem Kanton Freiburg, die nicht so weit auseinander wohnen. Wir treffen uns hie und da, diskutieren oder wechseln Rammler aus zum Decken; der Zusammenhalt ist sehr, sehr gut.
An welche Ausstellungserfolge erinnerst du dich am liebsten?
Es ist immer schön, überhaupt Tiere für Ausstellungen zu haben. Aber an einen Erfolg erinnere ich mich sehr gerne. Letztes Jahr an unserer Kantonalen Ausstellung in Romont FR hatte ich die Rassensiegerin.
Hast du auch sonst eine spezielle Geschichte mit deinen Englischschecken erlebt?
Ein spezielles Erlebnis hatte ich vor zwei Jahren bei einer Nestkontrolle, einen Tag nach dem Werfen. Ich züchte blaue und schwarze Englischschecken, doch da waren weder blaue noch schwarze Junge im Nest, eines war sehr hell, die anderen hatten nur eine ganz schwache Zeichnung, nicht blau, aber doch Anzeichen einer Seitenzeichnung; es waren madagaskar farbige. Mit dem hatte ich überhaupt nicht gerechnet.
Du bist seit diesem Jahr Kassierin der Gruppe Bern; engagierst du dich auch ausserhalb des Englischschecken Klubs in der Kleintierzucht?
Seit 2006 bin ich im OV Tafers als Sekretärin tätig.
Wenn du mit Kollegeninnen und Kollegen von ausserhalb des Klubs redest, was interessiert diese am meisten an der Kaninchenzucht?
Mit Kollegen von ausserhalb reden wir selten über die Zucht. Ausser wir haben Kaninchen zum Schlachten, da fragen wir ob sie evt. Fleisch möchten.
Hast du eine Idee, wie unser Klub interessanter für junge Züchter und neue Mitglieder werden könnte?
Eine Idee habe ich keine. Ich denke, dass es sehr schwierig ist, wenn jemand die Kaninchenzucht nicht schon bei den Eltern gesehen hat. Es ist schwierig, junge Leute zu überzeugen Kaninchen zu züchten. Die Jugendlichen haben so viel Auswahl an Vereinen, in denen sie mitmachen können, da stehen die Kaninchen wahrscheinlich nicht an erster Stelle. Das noch grössere Problem ist, dass die meisten keinen Platz mehr haben für genügend Ställe – und für eine Zucht braucht es halt mehr als nur zwei, drei Boxen.
Herzlichen Dank, Manuela, für dein positives Interview. Das Engagement deiner Familie für unsere Sache wird sicher beachtet und findet Anklang!