Zu Besuch bei Martin Stoll und Jürg Aeschlimann

Zur Einstimmung auf das Schäggelertreffen vom Sonntag, 20. August 2023, möchten wir unsere Gastgeber, die beide Mitglieder der Gruppe West sind, vorstellen. Obwohl sie geografisch nicht gerade Nachbarn sind, haben sie zumindest eine Gemeinsamkeit:

Jürg (links) und Martin (rechts) sind keine Neulinge, was die Haltung von Tieren und speziell von Kaninchen betrifft, aber Englischschecken züchten sie erst seit ein paar Jahren, und das mit erstaunlichem Erfolg.

Martin Stoll
Martin, den wir zuerst besuchen werden, züchtet seit 1961 Kaninchen, zuerst waren es weisse und blaue Wiener, wobei er ein paar Weisswiener noch heute hat. 1988 schenkte Willi Brugger Martin‘s Sohn Dominik einen Stamm Englischschecken. Die Zucht wurde nicht forciert, aber die Freude an den munteren, anhänglichen Tieren blieb in der Familie – auch dann noch, als sich der Sohn mehr dem Handball verschrieb.

So übernahm der Vater die Englischschecken und als dann die Boxen wegen den neuen Bestimmungen zu klein für die Blau- und Weisswiener wurden, wuchs die Boxenzahl für die Englischschecken-Zucht auf ca. 40. Für die Enkelkinder hält er ein paar Farbenzwerge und zudem füttert der „viehlose Bauer“, wie er sich selbst humorvoll nennt, noch einige Mastkaninchen und ein Pferd.

Was Martin bescheidenerweise von sich aus nicht anspricht, ist sein ausserordentliches Talent für die Verwertung von Kaninchenfleisch. Seine Kreationen wurden sogar schon im Schweizer Fernsehen präsentiert. Dafür ist ihm ein grosser Züchterkreis sehr dankbar.

2018 folgte Martin der Einladung von Reto Flückiger, Mitglied in der Gruppe West unseres Klubs zu werden. Er fühlte sich von Beginn an sehr wohl und findet für die Führung der Gruppe und die Kameradschaft nur lobende Worte.
Die unruhigen Zeiten im Dachverband trüben seine Motivation nicht: Küngel halte ich aus Freude. Und solange mich der Wettbewerb reizt, sind es ein paar mehr.“

Jürg Aeschlimann
Am Berner Stadteingang, von der Oberlandseite her, befindet sich die neue Stallanlage von Jürg Aeschlimann. Seit dem 1. Juli ist er dort sehr glücklich mit seinen schwarzen Englischschecken.

Die ersten „Chüngle“ hatte Jürg schon als Schulbub gehalten, sein Vater besorgte sie von einem Kollegen, der sie für die Ausstellungen nicht brauchen konnte. Der kleine Jürg interessierte sich zuerst für Holländer-Kaninchen, besuchte Leute im örtlichen OV und hielt dann auch Gelbsilber und Marder. Und schon damals gefielen ihm die Tupfenschecken, insbesondere die Englischschecken, aber dazu hatte die Familie schlicht zuwenig Ställe. Wie es so ist, wurde diese Aera dann durch die Ausbildung und den Beruf beendet.

Später interessierten ihn Schafe und Pferde. Vor rund vier Jahren, als das Berufsleben und die Umstände es ihm wieder ermöglichten, machte sich Jürg auf, seinen Bubentraum von Englischschecken wahr zu machen:

Er kontaktierte aktiv erfolgreiche Züchter in der Gruppe West und kam so auch zu ausgezeichneten Zuchttieren, die ihm bald schon viel Freude und gute Resultate bescherten.
Für die Zukunft der Kleintierzucht allgemein sieht Jürg einige Herausforderungen auf uns zukommen: Überalterung, Tierschutz oder fehlender Nachwuchs sind Themen, die wir ernst nehmen müssen, aber nur bedingt verändern können. Ein gutes Klima mit Zusammenhalt, Harmonie und Hilfsbereitschaft, das Jürg in der Gruppe West schätzt, ist für ihn das beste Rezept, es stärkt und erhält die Motivation trotz aller äusseren Umstände.

Dankeschön
Herzlichen Dank, Martin und Jürg, für Eure bereitwilligen Auskünfte und die sehr positive Einstellung zu unserem Klub. Vor allem auch ein grosses Merci, dass wir beim diesjährigen Schäggelertreffen bei Euch zu Gast sein dürfen. Wir freuen uns sehr darauf und wünschen Euch weiterhin viel Freude und Erfolg mit den Tieren und im Klub.

Benno Büchel